In den letzten Wochen ist mir so viel eingefallen und auch
aufgefallen was man über das Essen in Ghana schreiben könnte, dass
ich beschlossen habe darüber in mehreren Teilen zu berichten. Das
Essen hier ist nämlich eine Erfahrung für sich, in all seinen
Aspekten. Vom Gewöhnungsbedarf an das Essen hier über verschiedene
Essgewohnheiten bis zu großen Sehnsuchtsanfällen nach deutschem
Essen erlebt man hierbei alle Höhen und Tiefen der Gefühle.
Ich fange mal mit den Essgewohnheiten an. Als erstes fällt auf, dass
hier hauptsächlich mit den Fingern gegessen wird. Und das nicht
etwa weil sie sich kein Besteck leisten können, sondern weil es
einfach Tradition ist. Dabei wird aber NUR die rechte Hand benutzt.
Die linke ist Tabu, wie ich auch schon in einem meiner früherer
Einträge geschrieben habe. Vor dem Essen wäscht man sich also sehr
gründlich in einer kleinen Schüssel mit Seife (eigentlich benutzen
die meisten ein Geschirrspülmittel...(?) mit einer sehr intensiv
grünen Farbe) die Hände. Ich muss sagen, für mich persönlich war
und ist es auch immer noch etwas gewöhnungsbedürftig mit den
Fingern zu essen. Ich glaub da bin ich auch nicht die einzige
Europäerin, für die es ein bisschen unappetitlich aussieht wenn
sich jemand die mit Soße verschmierten Finger ab schleckt.
Allerdings sagen ziemlich viele, auch ehemalige deutsche Freiwillige,
dass das Essen besser schmeckt wenn man es mit den Fingern isst. Man
„erlebt“ es quasi mehr...Ist mir zwar noch nicht aufgefallen,
aber vielleicht kommt das ja noch...
Dann habe ich, außer im Restaurant, noch kaum einen Ghanaer gesehen,
der an einem Tisch isst. Sie sitzen überall. Alles was sie brauchen,
ist ein kleiner Hocker, wo sie ihre Schüssel daraufstellen können.
Außerdem essen sie auch nicht gemeinschaftlich in dem Sinne wie wir
das kennen, dass die ganze Familie zusammen am Esstisch sitzt und
isst. Jeder isst wann er Lust und Hunger hat, das heißt nicht, dass
derjenige dann alleine in der Ecke oder in seinem Zimmer sitzt, er
setzt sich zu den anderen, die Abends meistens zusammen im Wohnzimmer
sitzen, fernsehen gucken und reden. Ich will auch nicht sagen, dass
Ghanaer immer „alleine“ essen. Ist die Beziehung zweier besonders
gut (z.B. bei Ehepartnern), dann wird auch schon mal aus der selben
Schüssel gegessen.
Außerdem ist es anscheinend eine Form der Höflichkeit, dass wenn
sich jemand zu dir gesellt während man isst, dass man diesen zu
seinem Essen einlädt („You are invited“), auch wenn dieser dann
nicht wirklich mit isst. Es ist also meistens nur eine Art Floskel,
die aber durchaus ernst gemeint ist. Generell ist es hier
anscheinend nicht so, dass das Essen was auf deinem Teller ist (falls
überhaupt...meistens wird auch direkt aus dem Topf gegessen),
automatisch dir gehört. Es wird ziemlich viel geteilt.
Fufu wird mit den Fingern aus dem Topf, in die Soße getunkt und gegessen - lecker! |
So viel bis jetzt zu den Essgewohnheiten. Um zu den verschiedenen Gerichten etwas mehr sagen zu können als ich bisher weiß, bedarf es noch etwas Recherche, da man sich oft kaum vorstellen kann was da so alles in der Soße schwimmt...
so, mein vierter versuch, hier eine zeile zu posten: was ich sagen wollte, ja genau, leute die aus tradition mit den händen essen tun das sehr elegant, finde ich, kein vergleich, wenn ich ein henderlhaxl benage, aber stimmt schon, schmecken tuts auch so besser! gottfried
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