Montag, 1. Oktober 2012

4 Wochen

Heute sind es genau vier Wochen, die wir jetzt schon in Ghana sind. Zu dem Anlass, hier mal ein paar Fakten und Besonderheiten um diese Wochen mal zu resümieren:
    1. Afrikaner sind nicht faul, sie chillen nur. Gelebte Zeit und Uhrzeit haben hier keinen gemeinsamen Nenner. Wie Pastor Mario so schön gesagt hat: „Die Europäer haben die Uhr, die Afrikaner die Zeit.“
    2. Wenn man in ein Zimmer kommt und da steht ein Fernseher, dann ist der an. Und zwar immer. Es sei denn es ist gerade Stromausfall. Das er an ist heißt aber nicht, dass auch geguckt wird. Es wird geredet, rumgelaufen, am Computer gearbeitet, gegessen, telefoniert etc. Da kann der Film noch so spannend, tragisch oder lustig sein. Ich hab hier noch keinen gesehen, der sich einen ganzen Film am Stück angesehen hat.
    3. Wasser trinkt man aus Tüten. Das sind so viereckige, verschweißte Tüten in die ein halber Liter reingeht. Das praktische ist, dass man sie in einem Stück austrinken sollte, weil man sie ja nicht wieder verschließen kann (man reißt sie übrigens mit den Zähnen auf). Das führt dazu, dass man automatisch mehr trinkt und bei der Hitze ist das auch gut so!
    4. Wenn man von jemanden den Namen nicht kennt und ihn rufen will, dann ruft man ihn einfach mit „Mama“, „Dada“, „Brother“/“Sister“, „Uncle“, „Auntie“, „Grandma“ oder „Grandpa“. Dabei nennt man z.B. ältere Männer „Dada“, „Grandpa“ oder „Uncle“ und gleichaltrige oder jüngere „Brother“. Finde ich persönlich super, auch wenn es gewöhnungsbedürftig ist einen Wildfremden mit Dada anzusprechen.
    5. In Ghana wird fast alles mit der rechten Hand gemacht. Die linke Hand gilt als unrein und deshalb ist es schlimme Beleidigung, jemandem etwas mit der linken Hand zu geben und etwas mit der linken Hand entgegen zu nehmen. Auch gegessen wird mit der Hand, der rechten Hand. Für mich als Linkshänderin eine echte Herausforderung, noch dazu weil es in Deutschland völlig egal ist mit welcher Hand man was macht. Für die Ghanaer, die schon öfter mit Weißen zu tun hatten, wie zum Beispiel meine Gastfamilie, ist es nicht mehr so schlimm, wenn man ihnen die linke Hand gibt. Sie wissen schon, dass das von uns aus gar nicht als als Beleidigung gedacht ist. Trotzdem haben sie es auch gerne, wenn sie sehen, dass man sich Mühe gibt und diese Regel trotzdem einhält. Mittlerweile hab ich es mir hinter die Ohren ähh.. ich meine auf die linke Hand geschrieben.

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