Vom 23.11.12 bis zum 27.11.12 waren wir
bei zwei der anderen Freiwilligen in Wenchi um den Geburtstag von
Daniel (Wenchi) und Jonathan (Jirapa) nach zu feiern. Wenchi liegt
viel weiter im Süden und wir hatten auf unserer 12-stündigen Fahrt
das Gefühl auf einen anderen Kontinent zu reisen. In Bunkpurugu und
im gesamten Norden ist gerade Trockenzeit und die Harmattan Saison
beginnt gerade. Das heißt es ist trocken, heiß und die Landschaft
braun (Dazu ein anderes Mal mehr). In Wenchi ist es grün, die Städte
und Dörfer sind umgeben von Urwäldern, es gibt alle möglichen
Sorten von Obst und nach einem ordentlichen Regenguss ist die Luft
kühl und angenehm.
Für die Geburtstagsfeier wollten wir
Abends ein ganzes Schwein am Spieß grillen und so sind wir gleich am
Morgen nach unserer Ankunft das noch quicklebendige Schwein abholen
gegangen. Zwei Männer von dort haben es dann für uns gefesselt,
nach Hause transportiert und geschlachtet.
Zu sehen wie ein Schwein geschlachtet
wird ist einerseits ekelerregend, andererseits aber auch interessant.
Obwohl das Schwein schon mehrere Minuten mit aufgeschlitzter Kehle
dalag und man die Speise- und Atemröhre sehen konnte, hat es immer
noch geatmet und geblinzelt. Weitere mehrere Minuten später, als es
dann schon kahl geschert wurde und immer noch gezuckt hat wurde dann
schon diskutiert ob es immer noch leben kann oder ob es nur noch
postmortale Muskelzuckungen waren. Spätestens als der Kopf dann ganz
ab war, alle Innereien in einem extra Topf kochten und der Rest des
Körpers über dem Feuer brutzelte, waren sich alle einig; R.I.P
süßes Schweinchen...
Die nächsten zwei Abende haben wir uns alle
von Schwein und Stockbrot ernährt und das Lagerfeuer genossen.
Am Montag dem 26.11.12 haben wir dann
alle zusammen mit dem Pastor der Gemeinde vor Ort einen Ausflug zu
einem Affendorf in der Nähe von Wenchi gemacht. Da im Auto nicht
genug Platz für alle war, mussten zwei auf dem Motorrad hinterher
fahren. Da ich vorher noch nie auf einem Motorrad mitgefahren bin und
ich die gequetschte, heiße Luft im Auto schon beinahe sehen konnte
hab ich mir gleich den Platz auf dem Motorrad gesichert und obwohl
ich nach zwei Stunden Fahrt meine Beine kaum noch spüren konnte, war
es das Erlebnis trotzdem wert! Nie hätte ich gedacht, dass es so
Spaß machen würde im lauwarmen Fahrtwind an Wäldern, Feldern und
Dörfern vorbei zu sausen, einfach nur die Landschaft zu genießen
und mit Erleichterung festzustellen, dass der Fahrer mit dem du auf
dem Motorrad sitzt, obwohl auch erst vor kurzem gelernt, tatsächlich
Motorrad fahren kann.
Das Affendorf war ein kleines Dorf
neben einem Urwald, in dem die Affen leben und hin und wieder in Dorf
kommen um nach Essbarem zu suchen. Mit einem Guide und ein paar
Bananen für die Affen sind wir dann los in den Urwald rein. Weit
mussten wir nicht laufen, da sind schon die ersten kleinen Äffchen
im ganzen Rudel angerückt und haben einem die Bananen beinahe aus
der Hand gerissen. Unser Guide hat uns sogar einen kleinen Friedhof
gezeigt, in dem die Dorfbewohner verstorbene Affen sogar richtig
beerdigen.
Am nächsten Morgen haben wir uns dann
wieder zurück auf den Weg ins staubige Bunkpurugu gemacht. Wer das
mal auf der Karte nachgucken will, wir sind erst von Wenchi mit dem
Taxi in die nächst größere Stadt namens Techiman gefahren. Von
dort aus haben wir ein Troto (vollgestopfter Kleinbus) nach Tamale
genommen um von dort mit dem Bus nach Bunkpurugu weiter zu fahren.
Alles in allem war das ein sehr
gelungener Wochenendurlaub im wunderschönen Wenchi-Paradies!
Es war (fast) wie bei Asterix und Obelix ;) |
Dieser hier hat bereits die nächste Banane in Sicht |
Spaziergang durch den ghanaischen Urwald |
Von links nach rechts: Pastor aus Wenchi, Sarah, Daniel, Jonathan, Gesa, Ich, Lisa |
ich glaube ich überlege mir das mit ghana doch noch mal...;)
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