„Es war einmal
ein Mann, der hatte zwei Söhne. Der Ältere war eher faul und hat
nicht auf seinen Vater gehört. Der Jüngere aber war fleißig und
ist immer direkt gekommen, wenn der Vater ihn gerufen hat. Eines
Tages bringt der Vater eine Frau mit nach Hause, die er für seinen
Sohn ausgesucht hatte. Er sitzt mit ihr im Zimmer und ruft seinen
ältesten Sohn, doch er kommt nicht. Nach einer Stunde warten hat der
Vater genug und ruft seinen jüngeren Sohn. Der ist sofort zur Stelle
und bekommt die Frau. Als der ältere Sohn das mitbekommt, geht er
wütend zu seinem Vater und fragt ihn, warum er als der Ältere nicht
zuerst eine Frau bekommt. Der Vater antwortet ihm, er hätte ihm ja
die Frau gegeben wenn er gekommen wäre als er ihn gerufen hatte.“
Hallo und herzlich Willkommen auf meinem Blog! Von 2012 bis 2013 habe ich ein FSJ in Ghana gemacht und hier über meine Erlebnisse berichtet. Jegliche Äußerungen sind auf meine subjektive Wahrnehmung zurückzuführen und können auf keinen Fall verallgemeinert werden! Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und ich freue mich auch immer noch über Kommentare :) Eure Janina
Montag, 17. September 2012
Krankheiten
In der ersten Woche in Jirapa hatten
wir jeden Tag mehrere Seminarstunden mit Dada und anderen
Gemeindemitgliedern, die uns etwas über das Leben, die Kultur, die
Menschen und Krankheiten in Ghana erzählt haben. Zu den häufigsten
und am meisten Probleme verursachenden Krankheiten gehören Malaria,
„Typhoid fever“ und HIV/AIDS. Wir haben etwas über die
Krankheiten an sich, die Ursachen, Vorbeugung und Behandlung gelernt
und es ist fast schon erstaunlich wie viel eine saubere und
hygienische Umwelt ausmacht. Also Dank Gott wenn ich in diesem Jahr
keinen Waschzwang entwickle UND überlebe.
Zitat des Tages (08.09.12): „There
wouldn't be such a big problem with Typhoid when everybody would go
to the toilet well, but there are some other people they are all
shitting around.“
Donnerstag, 13. September 2012
Dadas Geschichten 1: Warum man nicht allein sein sollte
Daniel Ayembilla (Dada) hat uns am ersten Tag erklärt, er will uns
ein bisschen afrikanische Kultur näher bringen indem er uns
Geschichten erzählt, so wie afrikanische Eltern ihren Kindern
Geschichten erzählen um ihnen das Leben beizubringen.
„Es war einmal
ein Mann, der wollte nicht mit anderen Menschen zusammen leben. Er
wollte allein sein. Also ging er in den Busch um dort allein zu
essen, alleine zu schlafen, alleine zu leben. Eines Nachts hörte er
etwas im Busch. Es war ein Tier. Er wollte es fangen um es zu essen,
aber wusste, allein schafft er es nicht und keiner war in der Nähe
um ihm zu helfen. Also wurde der Mann von dem Tier gefressen. Man ist
also nie allein, weil allein sein gefährlich ist.“
Autofahren und Verkehr
Dienstag Abend
(04.09.12) sind wir mit dem Bus von Accra nach Wa (nein, das ist kein
Rechtschreibfehler, die Stadt heißt so) gefahren. Nach dem wir zwei
Stunden auf den Bus warten mussten, hatten wir noch 11 Stunden Fahrt
vor uns. Der Bus sah nicht so aus wie man sich afrikanische
Reisebusse vorstellt. Er war ziemlich groß und modern mit großen
angenehmen Sitzen. Schlafen konnte man trotzdem nicht.. Theoretisch
gibt es zwar Verkehrsregeln, praktisch gilt, wer am lautesten hupt
hat Vorfahrt. Und unser Bus hatte eine ziemlich laute Hupe, die der
Busfahrer auch bei jeder (noch so unerklärlichen) Gelegenheit
benutzt hat und die zu allem Überfluss noch durch den ganzen Bus
gedröhnt hat.
Die Straßen waren
nur zum Teil asphaltiert, der andere größere Teil waren sehr breite
Straßen aus sandiger Erde, die sehr holperig waren. Auf diesem Teil
der Straße fuhren die Autos da, wo die Straße am ebensten war, mal
ganz links, mal rechts mal mitten durch. Der Gegenverkehr genauso. Am
Straßenrand standen hin und wieder Menschen mit schwacher Blase, die
erschrocken aufschauten als die Scheinwerfer des Busses sie plötzlich
ins Rampenlicht stellten. Ich konnte also die ganze Nacht nicht
schlafen und als wir dann in Wa von einem Sohn von Pastor Daniel
abgeholt wurden, saßen wir im Auto so gequetscht, dass ich in jeder
Rechtskurve fast von einem Koffer erschlagen wurde. Gott sei Dank
sind wir aber alle lebend in Jirapa angekommen, wo wir sehr nett
empfangen wurden und uns dann weiter ausruhen durften. Dazu später
mehr.
1. Tag
Am 1. Tag haben
wir eigentlich nicht viel mehr gemacht als uns in unserem Hotel
ausgeruht. Zum Mittagessen sind wir in Accra in einem Restaurant
essen gegangen. Auf dem Weg sind wir über eine Brücke gegangen, die
über einen „Fluss“ führte der hauptsächlich nach Fäkalien
roch und mit einem öligen Film überzogen war. Neben und im „Fluss“
türmten sich die Müllberge und u.a. eine tote Ziege. Daneben
standen ein paar Rinder. Die Straßen waren voll mit Menschen, die
auf kleinen Holzkisten und Planen ihre Sachen verkauften.
Hauptsächlich waren das Handys.
Nach dem
Mittagessen wurde wieder ausgeruht bis wir Abends zum Busbahnhof
gingen um die 12 stündige Fahrt nach Jirapa, die Stadt in der unsere
neue Gastfamilie, die Ayembillas, wohnen, anzutreten.
Zitat des Tages
(04.09.12)
„Lock the door,
because there are boys and they want girls!“
Welcome in Ghana
Am 02. September gings endlich los. Von
Verwandten in Darmstadt aus um kurz vor 5 Uhr los Richtung
Frankfurter Flughafen. Dort sind wir erstmal ewig im Kreis gefahren
und haben keinen Parkplatz gefunden. Stress pur! Nachdem wir dann in
dem riesigen Flughafen meine Mitfreiwilligen gefunden haben, gings
ans Verabschieden. Sich für ein Jahr zu verabschieden ist schwer,
vorallem wenn man noch nicht realisiert hat wie lang ein Jahr
eigentlich ist. Als wir dann an unserem Gate angekommen sind, haben
wir erstmal garnicht mitgekriegt, dass alle anderen Passagiere schon
an Bord sind. Fast hätten wir also unseren Flug verpasst. Der Flug
nach Accra ging über Istanbul, wo wir vier Stunden Wartezeit hatten.
Der Flug durch die verschiedenen Zeitzonen, hat mich so durcheinander
gebracht, dass ich in Accra dachte wir hätten schon 22 Uhr, obwohl
es erst 19 Uhr war. Bei der Landung haben dann mehrere ghanaische
Frauen angefangen zu singen und haben gebetet und Gott für die
sichere Landung gedankt. Von denen kann man sich echt noch was
abgucken. Beim Aussteigen dann Flashback pur! Dicke, vor Feuchtigkeit
triefende, heiße, nach Erde riechende afrikanische Luft schlug einem
mit ein bisschen kühlem Wind entgegen. Glücksgefühle hoch 10, ich
bin endlich wieder in Afrika und ich freue mich schon auf das nächste
Jahr.
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