Montag, 17. September 2012

Dadas Geschichten 2: Warum man seinem Vater gehorchen sollte

„Es war einmal ein Mann, der hatte zwei Söhne. Der Ältere war eher faul und hat nicht auf seinen Vater gehört. Der Jüngere aber war fleißig und ist immer direkt gekommen, wenn der Vater ihn gerufen hat. Eines Tages bringt der Vater eine Frau mit nach Hause, die er für seinen Sohn ausgesucht hatte. Er sitzt mit ihr im Zimmer und ruft seinen ältesten Sohn, doch er kommt nicht. Nach einer Stunde warten hat der Vater genug und ruft seinen jüngeren Sohn. Der ist sofort zur Stelle und bekommt die Frau. Als der ältere Sohn das mitbekommt, geht er wütend zu seinem Vater und fragt ihn, warum er als der Ältere nicht zuerst eine Frau bekommt. Der Vater antwortet ihm, er hätte ihm ja die Frau gegeben wenn er gekommen wäre als er ihn gerufen hatte.“

Krankheiten

In der ersten Woche in Jirapa hatten wir jeden Tag mehrere Seminarstunden mit Dada und anderen Gemeindemitgliedern, die uns etwas über das Leben, die Kultur, die Menschen und Krankheiten in Ghana erzählt haben. Zu den häufigsten und am meisten Probleme verursachenden Krankheiten gehören Malaria, „Typhoid fever“ und HIV/AIDS. Wir haben etwas über die Krankheiten an sich, die Ursachen, Vorbeugung und Behandlung gelernt und es ist fast schon erstaunlich wie viel eine saubere und hygienische Umwelt ausmacht. Also Dank Gott wenn ich in diesem Jahr keinen Waschzwang entwickle UND überlebe.

Zitat des Tages (08.09.12): „There wouldn't be such a big problem with Typhoid when everybody would go to the toilet well, but there are some other people they are all shitting around.“

Donnerstag, 13. September 2012

Dadas Geschichten 1: Warum man nicht allein sein sollte


 Daniel Ayembilla (Dada) hat uns am ersten Tag erklärt, er will uns ein bisschen afrikanische Kultur näher bringen indem er uns Geschichten erzählt, so wie afrikanische Eltern ihren Kindern Geschichten erzählen um ihnen das Leben beizubringen.

„Es war einmal ein Mann, der wollte nicht mit anderen Menschen zusammen leben. Er wollte allein sein. Also ging er in den Busch um dort allein zu essen, alleine zu schlafen, alleine zu leben. Eines Nachts hörte er etwas im Busch. Es war ein Tier. Er wollte es fangen um es zu essen, aber wusste, allein schafft er es nicht und keiner war in der Nähe um ihm zu helfen. Also wurde der Mann von dem Tier gefressen. Man ist also nie allein, weil allein sein gefährlich ist.“

Autofahren und Verkehr


Dienstag Abend (04.09.12) sind wir mit dem Bus von Accra nach Wa (nein, das ist kein Rechtschreibfehler, die Stadt heißt so) gefahren. Nach dem wir zwei Stunden auf den Bus warten mussten, hatten wir noch 11 Stunden Fahrt vor uns. Der Bus sah nicht so aus wie man sich afrikanische Reisebusse vorstellt. Er war ziemlich groß und modern mit großen angenehmen Sitzen. Schlafen konnte man trotzdem nicht.. Theoretisch gibt es zwar Verkehrsregeln, praktisch gilt, wer am lautesten hupt hat Vorfahrt. Und unser Bus hatte eine ziemlich laute Hupe, die der Busfahrer auch bei jeder (noch so unerklärlichen) Gelegenheit benutzt hat und die zu allem Überfluss noch durch den ganzen Bus gedröhnt hat.
Die Straßen waren nur zum Teil asphaltiert, der andere größere Teil waren sehr breite Straßen aus sandiger Erde, die sehr holperig waren. Auf diesem Teil der Straße fuhren die Autos da, wo die Straße am ebensten war, mal ganz links, mal rechts mal mitten durch. Der Gegenverkehr genauso. Am Straßenrand standen hin und wieder Menschen mit schwacher Blase, die erschrocken aufschauten als die Scheinwerfer des Busses sie plötzlich ins Rampenlicht stellten. Ich konnte also die ganze Nacht nicht schlafen und als wir dann in Wa von einem Sohn von Pastor Daniel abgeholt wurden, saßen wir im Auto so gequetscht, dass ich in jeder Rechtskurve fast von einem Koffer erschlagen wurde. Gott sei Dank sind wir aber alle lebend in Jirapa angekommen, wo wir sehr nett empfangen wurden und uns dann weiter ausruhen durften. Dazu später mehr.

1. Tag


Am 1. Tag haben wir eigentlich nicht viel mehr gemacht als uns in unserem Hotel ausgeruht. Zum Mittagessen sind wir in Accra in einem Restaurant essen gegangen. Auf dem Weg sind wir über eine Brücke gegangen, die über einen „Fluss“ führte der hauptsächlich nach Fäkalien roch und mit einem öligen Film überzogen war. Neben und im „Fluss“ türmten sich die Müllberge und u.a. eine tote Ziege. Daneben standen ein paar Rinder. Die Straßen waren voll mit Menschen, die auf kleinen Holzkisten und Planen ihre Sachen verkauften. Hauptsächlich waren das Handys.
Nach dem Mittagessen wurde wieder ausgeruht bis wir Abends zum Busbahnhof gingen um die 12 stündige Fahrt nach Jirapa, die Stadt in der unsere neue Gastfamilie, die Ayembillas, wohnen, anzutreten.

Zitat des Tages (04.09.12)
„Lock the door, because there are boys and they want girls!“

Welcome in Ghana


Am 02. September gings endlich los. Von Verwandten in Darmstadt aus um kurz vor 5 Uhr los Richtung Frankfurter Flughafen. Dort sind wir erstmal ewig im Kreis gefahren und haben keinen Parkplatz gefunden. Stress pur! Nachdem wir dann in dem riesigen Flughafen meine Mitfreiwilligen gefunden haben, gings ans Verabschieden. Sich für ein Jahr zu verabschieden ist schwer, vorallem wenn man noch nicht realisiert hat wie lang ein Jahr eigentlich ist. Als wir dann an unserem Gate angekommen sind, haben wir erstmal garnicht mitgekriegt, dass alle anderen Passagiere schon an Bord sind. Fast hätten wir also unseren Flug verpasst. Der Flug nach Accra ging über Istanbul, wo wir vier Stunden Wartezeit hatten. Der Flug durch die verschiedenen Zeitzonen, hat mich so durcheinander gebracht, dass ich in Accra dachte wir hätten schon 22 Uhr, obwohl es erst 19 Uhr war. Bei der Landung haben dann mehrere ghanaische Frauen angefangen zu singen und haben gebetet und Gott für die sichere Landung gedankt. Von denen kann man sich echt noch was abgucken. Beim Aussteigen dann Flashback pur! Dicke, vor Feuchtigkeit triefende, heiße, nach Erde riechende afrikanische Luft schlug einem mit ein bisschen kühlem Wind entgegen. Glücksgefühle hoch 10, ich bin endlich wieder in Afrika und ich freue mich schon auf das nächste Jahr.