Endlich nach ca. 8 Wochen in Bunkpurugu kann ich euch genauer
erklären was eigentlich unsere Aufgabe hier ist. Wir betreuen eine
Gruppe von 30 Waisen bzw. Halbwaisen, indem wir ihnen Nachhilfe
geben, darauf achten, dass ihre Krankenversicherung immer auf dem
neuesten Stand ist und uns um ein paar materielle Nöte, wie zum
Beispiel neue Schuluniform, Bücher, Stifte, Schuhe ect. kümmern.
Und wenn sich dann noch jemand findet der Zeit hat uns durch Dorf zu
führen, werden wir die Kinder noch in ihren Schulen und zuhause
besuchen um zu sehen wie ihre schulischen Leistungen sind und ob es
zuhause vielleicht Probleme gibt.
Eine Woche sähe dann ungefähr so aus:
Montag und Donnerstag Vormittags besuchen wir die Kinder in den
Schulen und zuhause. In den Schulen müssen wir genau aufschreiben
wie oft sie in der Schule waren und wie ihre Leistungen sind. Montag,
Dienstag und Donnerstag Nachmittags um 15:30 Uhr fängt dann die
Nachhilfestunde an. Die Kinder sind in drei Klassen nach ihren
Altersstufen eingeteilt. Da kommt es auch vor, dass in einer Klasse
Kinder von der 1. bis 3. Klasse sitzen. Für jede Klasse gibt es
einen Lehrer der unterrichtet. Wir sitzen dabei um eventuell
einzelnen zu helfen. Da zwei der Lehrer ziemlich häufig nicht
kommen, müssen Lisa und ich das Unterrichten übernehmen. Das ist
gar nicht so einfach wenn jedes Kind auf einem anderen Leistungsstand
ist und du deswegen ständig einzelnen was extra erklären musst, das
auch noch auf Englisch was 6-jährige kaum verstehen und gleichzeitig
die anderen Kinder durch den Raum wuseln und voneinander abschreiben
oder sich die Lösungen vorsagen. Das ist jedes mal die
anstrengendste Stunde des Tages aber ich bin jedes mal froh wenn auch
nur ein Kind am Ende sagen kann: „Ah, I understand now.“
Am Mittwoch haben wir Vormittags frei und Nachmittags haben wir eine
Zeit wo wir mit den Kindern spielen und sie so besser kennenlernen
können. Am Freitag ist dann Bürotag, da wird der anfällige
Papierkram erledigt. Da muss alles was den Gesundheitszustand,
Leistungsstand und alles was für das Kind getan wurde oder was
dieses Kind betrifft aufgeschrieben und digitalisiert werden, damit
die Organisation weltwärts später genau weiß was sich alles getan
hat während wir da waren.
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Unsere Kinder... |
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...beim spielen |
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Das Haus (bzw. die Lehmhütte) in dem wir Nachhilfe geben |
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Englisch Unterricht für Klasse 2 und 3 |
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Klein Albert lernt fleißig das ABC |
So viel zu unseren Aufgaben bis jetzt. Es kann gut sein, dass noch
das ein oder andere dazu kommt. Zum Beispiel sollen wir eigentlich
noch mehr oder weniger die Leitung einer Frauengruppe übernehmen,
die Seife herstellt und dann verkauft um so das Einkommen der Frauen
ein wenig zu erhöhen oder um überhaupt für ein Einkommen zu
sorgen. Nur leider hat diese Gruppe noch keine Mitglieder und
überhaupt geht das ganze nur sehr schleppend voran.