Donnerstag, 29. August 2013

Update

Hallo meine lieben Blog-Leser!
Ich bin jetzt seit dem 27.08.13 wieder zuhause in Deutschland. Das heißt aber nicht, dass es jetzt nichts Neues mehr hier geben wird - im Gegenteil!
In den letzten 3-4 Wochen seit meinem letzten Blogeintrag ist in Ghana noch viel passiert, nur leider hatte ich nicht mehr die Möglichkeit es zu posten.
Außerdem hoffe ich, dass ich jetzt wo ich wieder in Deutschland bin, auch mal ein paar Videos posten kann!

Also, mein Leben in Ghana ist jetzt vielleicht vorbei, aber es gibt noch viiieeel zu erzählen!

Liebe Grüße, Janina

Donnerstag, 1. August 2013

Byebye Bunkpurugu

Wir haben Bunkpurugu verlassen. Nach gut 10 Monaten kam das Ende plötzlich und ghanaisch.
Eines Tages kam der Anruf, dass wir in vier Tagen abgeholt werden sollen...Wir hatten damit gerechnet noch mindestens zwei Wochen Zeit zu haben und plötzlich sollten wir nur noch vier Tage zum packen, aufräumen, verabschieden usw. haben. Doch zehn Telefonate und fünf Planänderungen später, hatten wir dann doch wieder die gedachten zwei Wochen. Wir waren erleichtert. Obwohl wir die letzten Wochen uns schon immer mehr darauf gefreut hatten bald wieder nach Hause zu kommen, stellte sich jetzt eine gewisse Melancholie ein. Plötzlich war die Hitze gar nicht mehr so unerträglich, das „Loch-Klo“ nicht mehr so gewöhnungsbedürftig und die Eimer-Dusche nicht mehr so umständlich. Plötzlich merkt man, dass all das irgendwie normal geworden ist, dass es ein Zuhause geworden ist.

Eine Woche vor Abreise haben wir also angefangen uns so langsam auf den Abschied vorzubereiten. Mit unserem Gastvater sind wir durchs Dorf gelaufen und haben uns von wichtigen Persönlichkeiten wie dem Polizeihauptmann, dem Chef beim Einwanderungsbüro und natürlich dem traditionellen Chief des Dorfes, verabschiedet. Es war fast wie ein Déjà Vu, da wir ganz am Anfang genau dieselbe Runde gemacht haben um uns vorzustellen. Dabei haben wir nur so gestaunt wie schnell doch die Zeit vergangen ist und was alles in dieser Zeit passiert ist!

Das Aufräumen und Packen war auch eine Sache für sich! In meinem Leben bin ich zwar schon öfter umgezogen, aber da ich noch jünger war, haben meine Eltern das meiste Aufräumen und Packen übernommen. Wir hatten nur drei Zimmer zum Aufräumen, aber das war eine Arbeit!! Unglaublich wie ausführlich man sich in 10 Monaten irgendwo einrichten kann...Dass man an einem Ort richtig gewohnt hat, merkt man an den Gegenständen, die in der Ecke stehen und verstauben, als wären sie mit der Wand verschmolzen. Woche für Woche hat man sie beim Aufräumen einfach übersehen, aber wenn man dann auszieht, dann stehen sie da und dann kann man sie entweder wegschmeißen, weil man realisiert, dass man sie all die Zeit gar nicht gebraucht hat, oder man macht sich die Mühe sie zu entstauben und noch ein bisschen weiter durch die Weltgeschichte zu tragen. Wir haben also einen Putzplan erstellt und drei Tage vor Abfahrt angefangen, mehr oder weniger systematisch, eins nach dem anderen zu erledigen. Nach 10 Monaten Intensiv-Teamtraining mit meiner Mitfreiwilligen Lisa ging das auch bis zum letzten Staubkorn wie am Schnürchen.

Am Tag vor unserer Abreise (27.07.13) hat unser Gastvater dann überraschend angekündigt, für uns noch eine kleine Abschiedsfeier schmeißen zu wollen. Dafür wurde extra ein Schaf geschlachtet und Unmengen an Reis für alle Gäste gekocht. Kurz vorher waren wir noch bei unserer Schneiderin, weil die uns zum Abschied ein Kleid schenken wollte, was wir dann zur Abschiedsfeier anziehen wollten. Als dann fast alle Gäste da waren (die meisten waren ältere Leute aus der Gemeinde, die wir gar nicht kannten), wurden ein paar Reden gehalten, wir haben ein traditionelles Obergewand (genannt Smok) geschenkt bekommen, es wurden Fotos gemacht und das Essen verteilt. Da an dem Tag Markttag war, sind die meisten Leute dann auch gleich wieder verschwunden, weil an solchen Tagen viele immer sehr geschäftig sind. Wir hatten dann aber noch einen schönen Abend mit der Familie mit noch mehr Fotos und Versprechungen auf jeden Fall zu Besuch wieder zu kommen. Es war traurig an diesem Abend ins Bett zu gehen, denn am nächsten Tag sind wir um vier Uhr morgens losgefahren und haben nicht mehr viele von der Familie gesehen.

Nach der Abschiedsfeier mit allen Gästen

Mit unserem Gastbruder Dan

Mit der ganzen Familie + Wachhund

Mit meinen Gastbrüdern Hamilton und Sadat


Jetzt sind wir in Jirapa, wo quasi das Hauptquartier der Organisation ist, haben hier ein paar Tage verbracht und fahren morgen nochmal für ein paar Tage in den Urlaub, bevor wir wieder für ein paar Tage hierher zurückkehren und dann von hier zum Flughafen fahren.